Heimatmuseum Ziesar
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Das Heimatmuseum der Stadt Ziesar befindet sich auf dem ehemaligen Wirtschaftshof der Burganlage. Die Neueröffnung erfolgte im Rahmen des Burgfestes am 4. Juni 2005. Der Kultur- und Heimatverein hat in mühevoller Kleinarbeit (Dank vieler Leihgaben von Bürgern), die von der Stadt Ziesar neu geschaffene größere Ausstellungsfläche eingerichtet. Auf ca. 200 m2 werden die Zeugnisse der historischen Entwicklung der Stadt Ziesar ausgestellt. Ein „Haus" im Raum veranschaulicht die Lebensgewohnheiten vor 100 Jahren.
In einer Vitrine wird auf die Gründungsurkunde des Bistums Brandenburg aus dem Jahre 948 aufmerksam gemacht, in der die Stadt Ziesar „civitas ezeri" genannt wird. „Ezeri", aus dem Wendischen kommend, bedeutet „Hinter dem See" und weist auf die geografische Lage hin, die auch auf den historischen Stadtplänen sichtbar wird.
Das gesellschaftliche Leben wurde maßgeblich durch Vereine bestimmt. Das Wirken der Schützengilde (1578-1945) und der Feuerwehr (seit 1880) wird ebenso dokumentiert wie die Schulentwicklung der Region. Interessant ist dabei eine Notiz, die davon berichtet, dass der große Kurfürst nach dem 30-jährigen Krieg eine neue Universität in seinem Land gründen wollte und zwei Städte, Tangermünde und Ziesar, in die engere Wahl genommen wurden. Das Projekt kam nie zum Tragen, aber der Fakt selbst weist darauf hin, dass Ziesar früher, geprägt durch die Tatsache bis 1560 Bischofsstadt gewesen zu sein, einen besonderen Namen unter den märkischen Städten hatte.
Bestandteil der Ausstellung ist auch das Gewerbe, das in Ziesar von 1647 an über drei Jahrhunderte durch Töpfereien und Tonwarenproduktionen geprägt war. Von charakteristischen Tonwaren-Gebrauchsgegenständen bis hin zu Kinderspielzeuggeschirr kann man sich hier informieren und einen Töpferarbeitsplatz in Augenschein nehmen. Wichtige Gewerke wie Schuster, Sattler, Korbmacher, Stellmacher und Schmied sind ebenfalls vertreten.
Ein bedeutender Sohn der Stadt war der Maler Otto Altenkirch. Er wurde 1875 in Ziesar geboren. Er schuf viele reizvolle Landschaftsbilder von Ziesar und Umgebung. Einige Originale können im Museum besichtigt werden. Mobiliar, Textilien, Haushaltsgeräte und Gebrauchsgegenstände aus vergangener Zeit zeigen den Bereich ländliches Wohnen und runden den Museumsbesuch eindrucksvoll ab.
Besuchen Sie die Wäschekammer im Heimatmuseum Ziesar. Zu sehen sind Wäschestücke, die bereits unsere Ururgrossmütter getragen haben und in zwischen in Vergessenheit geraten sind. Die Ausstellungsstücke stellten Vereinsmitglieder des Kultur- und Heimatvereins Ziesar zur Verfügung.